Rückblick 2011

Bosnische Vereine: aktive Akteure in der deutschen Gesellschaft

– November 2011

Foto (von links): Jasmina Prpic, Sajida Schröder, Zijada Kulic, Eva Maria Welskop-Deffaa, Sadija Klepo, Amira Bieber

In der Bundesrepublik Deutschland leben heute ca. 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, davon sind 49,8% Frauen. Viele von ihnen sind deutschlandweit tätig, engagieren sich für ihre Zielgruppe kulturell, humanitär, sozial oder politisch. Aus diesem Grund fand in der Zeit von 19.-20. November in Frankfurt am Main der Migrantinnenkongress statt, organisiert von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unter dem Titel „Zusammen erreichen wir mehr! Vielfalt leben – Chancengleichheit fördern – Vereine gründen“.

Diese Veranstaltung richtete sich ausschließlich an die Migrantinnenselbstorganisationen, die Interesse an einer Vernetzung, einen Erfahrungsaustausch oder Öffentlichkeitsarbeit haben. Außerdem sollen die kleinen Initiativen dazu ermutigt werden, weitere Vereine zu gründen, nach finanziellen Förderungen zu suchen und ihre Engagements zu erweitern. So soll ihre langjährige Arbeit mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Ihre vielfältigen Anliegen gewinnen und Organisation in der Lage sein, erfolgreich ihre Interessen zu vertreten. Auf diese Weise bekamen die Frauen die Möglichkeit, andere Vereine und ihre Arbeit kennenzulernen, neue Ideen zu entwickeln und konkrete Projekte zu besprechen. Mehr als 300 engagierte Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet und zahlreichen Länder aus der ganzen Welt nahmen an dem Kongress teil um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzten und eine bessere Teilhabe an der deutschen Gesellschaft zu erzielen. Unser Verein wurde von Frau Amira Bieber vertreten, zusammen mit anderen bosnischen Organisationen, „Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.“ aus München, „Anwältinnen ohne Grenzen“ aus Freiburg und „Bosnien-Initiative“ aus Stuttgart.

„Merhamet Deutschland, zählt als Bundesdachverband viele Mitglieder und eine große Zahl davon sind Frauen. Im Mittelpunkt aller Projekte und Aktionen unserer Organisation steht die Familie als Kern der Gesellschaft in Bosnien und Herzegowina. Wenn wir nur unseren Fond „Srebrenica don´t forget“ betrachten, so wird es deutlich, welche Rolle die Mutter in diesen Familien spielt, welche Last aber auch Kräfte diese Frauen in sich tragen. Das alles um die Familie intakt zu halten, ja die Existenz zu sichern. Unsere Partner vor Ort, wie zum Beispiel der Verein „Snaga zene“ (Die Kraft der Frau) aus Tuzla, reichen die Hand ihren Mitgliedern und schaffen mit ihnen zusammen die Bedingungen für eine sichere Rückkehr. In das kommende Jahr geht unsere Organisation unter dem Moto „Das Jahr der Vertriebenen – das Jahr der Rückkehr“. Wir setzen uns ein für die Vertriebenen aus den Flüchtlingslagern, die immer noch im ganz Bosnien zerstreut sind. Das wichtigste Glied in der Kette ist die Frau, Mutter von Srebrenica. Dieser Kongress ist für uns eine hervorragende Möglichkeit für eine Vernetzung mit anderen Vereinen, die mit gleichem Tempo arbeiten, an einer Zusammenarbeit interessiert sind und neue Ideen und Konzepte einbringen. Ich bin der Meinung, es soll mehr von solchen Initiativen geben, den gerade sie helfen uns, anderen adäquater zu helfen“, sagte Amira Bieber.