Ein Ziel von Merhamet ist es, Menschen, gleich welcher Nationalität oder Religionszugehörigkeit, die durch Kriegseinwirkung, Naturkatastrophen oder soziale Umstände in Not geraten sind, materielle Hilfe zu leisten.
Hierbei unterstützt Merhamet nicht nur Menschen in Bosnien-Herzegowina, sondern ist auch international tätig.
Bisherige Einsatzgebiete:
Deutschland (2002; 2013), Afghanistan (2001), Pakistan (2005), Libanon (2006), Burma (2008), Gazastreifen (2009), Haiti (2010), Japan (2011), Somalia (2011), Syrien (2013+2015), Philippinen (2014)
Unbegleitete Flüchtlingskinder in Serbien
Die Kinder und Jugendlichen, größtenteils aus Afghanistan, Syrien, Somalia und dem Irak, fliehen vor Krieg, Zwangsprostitution oder Heirat, vor familiärer Gewalt oder Kinderarbeit, vor Genitalverstümmelung oder der Rekrutierung zum Kindersoldaten. Sie fliehen, weil sie ihre Eltern verloren haben, durch Tod in der Heimat oder durch Trennung während der Flucht.
In Serbien – auf der sogenannten Balkanroute – werden sie in der Regel von der Polizei aufgefunden. Nach deren Angaben waren es in den vergangenen acht Monaten mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche, wobei sich die Zahl der unbegleiteten Kinder in den letzten drei Monaten verdreifacht hat. Die erste Zuflucht nach ihrer dramatischen Flucht, erhalten diese Kinder in dem Belgrader „Institut für Kinderbildung und Erziehung“. Eine staatliche Institution in Serbien, welche sich um Waisen- und Straßenkinder kümmert.
Dragan Rolovic, Direktor des Instituts:
„Die Kinder bleiben bei uns, bis sie einen Platz im Asylzentrum erhalten – und das kann bis zu drei Monate dauern.
Die meisten Kinder und Jugendlichen kommen übermüdet, entkräftet, ausgehungert und verängstigt an. Oft fragen sie nach einem Kuscheltier, um sich an irgendwas festhalten zu können. Viele wollen nur zu zweit im Bett schlafen. Richtig zur Ruhe kommen sie nicht. Psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen oder Schlafstörungen sind üblich. Wenn die Kinder von ihrer Reise erzählen, wird klar, warum: Manche mussten unterwegs Freunde begraben, andere verloren Vater, Mutter oder sogar beide Eltern. Wir versuchen die Kinder so gut es geht mit Lebensmitteln, Kleidung und Medizin zu versorgen, aber wir sind an unsere Grenzen angelangt.
Bei unserem Besuch im Januar 2016 erfuhren wir, dass sich derzeit im Institut 48 Kinder (7-16 Jahre), davon 12 unbegleitete Flüchtlingskinder aufhalten. Der Großteil der Kinder sind Opfer von Missbrauch und Menschenhandel. 36 Mitarbeiter, davon 15 geschultes Personal (Sozialpädagogen und ein Psychologe) versuchen den Aufenthalt der Kinder mit den gegebenen Möglichkeiten, so angenehm wie möglich zu gestalten.
Für die Flüchtlingskinder wurden eigens eingerichtete Räume bereitgestellt, wo Sie unterrichtet werden. Die übrigen Kinder besuchen nahegelegene Schulen. Es gibt eine Kunst-Werkstatt, in der die Kinder die Möglichkeit haben mit verschiedenen Materialien wie Holz und Glas oder durch Malen auf Leinwand ihre Traumata zu verarbeiten – oder einfach der Realität zu entfliehen. Des Weiteren gibt es einen Raum mit Sportgeräten, welcher vor allem von den Jungen genutzt wird und zum Stressabbau unabdingbar ist. Die Kinder erhalten ebenfalls die Möglichkeit im Hause eine Schulung in Hauswirtschaft oder als Friseure zu machen.
Die Mitarbeiter geben sich große Mühe, die Kinder aufzufangen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Dies ist besonders schwierig, da viele schwerwiegende psychische Erkrankungen aufweisen. Die Einrichtung ist veraltet, abgenutzt und sehr spärlich.
Mit Ihren Spenden werden wir Warmwasserboiler in den sanitären Einrichtungen, einen Kühlschrank, die Renovierung der Schlafräume, wie auch den Kauf von Kleidung, Medizin und Spielsachen ermöglichen.
„Wir sind zutiefst bewegt und glücklich, dass Sie unser Institut unterstützen und unsere weitere Arbeit ermöglichen. Ich danke Ihnen im Namen der Kinder, die unsere Hilfe dringend benötigen“, sagte uns Herr Rolovic, Direktor des Instituts, bei unserer Abreise.
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