Rückblick 1997

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Rückblick 1997

Projekt Betondachziegelfertigung in Sarajevo

Das Projekt zur Fertigung von Betondachziegel entstand, weil im Krieg ca. 60-80% des Wohnungsbestandes beschädigt oder zerstört wurden. Weiterhin versteht es sich von selbst, dass Flüchtlinge im Ausland und auch Binnenflüchtlinge gemäß des Daytoner Abkommens ohne ein „Dach über dem Kopf“ nicht in ihre ursprünglichen Heime zurückkehren konnten.

Der BDV Merhamet Deutschland hatte auf Grund dieser Tatsache beschlossen eine Betondachziegelfabrik in Sarajevo aufzubauen. Mit diesen Betondachziegeln sollten die Dächer von Wohnhäusern wiederhergestellt werden, die von mittellosen Menschen und Invaliden bewohnt wurden. Für Mittelose und Kriegsinvaliden wurde 50% der Gesamtproduktion kostenlos abgegeben. Ebenso wurden soziale Einrichtungen neu gedeckt.

Rettungsaktion „Lejla Lingo“ – Herz- und Tumoroperation

Das Gesundheitswesen in Bosnien und Herzegowina nach dem Krieg war und ist immer noch nicht zufrieden stellend. Es gibt notdürftigste Medikamente, jedoch müssen diese bezahlt werden. Die Krankenhäuser sind technisch nicht in der Lage, selbst einfachere operative Eingriffe durchzuführen. Das Krankenhaus von Sarajevo gilt als das best ausgestattete im Vergleich zu anderen Städten in Bosnien. Aber selbst in Sarajevo können viele Eingriffe noch nicht vorgenommen werden, weil es an Ausrüstung und Medikamenten fehlt. In kritischen Fällen wenden sich manchmal bosnische Ärzte direkt an uns. So kam es zustande, daß wir für die kleine Lejla Lingo aus Sarajevo eine groß angelegte Spendenaktion starteten. Lejla Lingo war erst sieben Jahre jung und leidet von Geburt an, an einer Herzanomalie (Loch in Herzen). Je älter sie wird, desto kritischer wird ihr Gesundheitszustand – das Loch im Herzen vergrößerte sich rapide.
Eine solche Operation konnte in Sarajevo nicht durchgeführt werden und somit brachten wir, nach Koordinierung mit bosnischen Ärzten, Lejla gemeinsam mit ihrer Mutter vom Flughafen Sarajevo nach Frankfurt und brachten sie in die

Universitätsklinik Gießen – Kinderkardiologie unter. Die ersten Voruntersuchungen zeigten, daß Lejla in ihrem Herzen, nicht wie anfangs gedacht ein Loch, sondern mehrere Löcher hatte. Ebenfalls hatte man an den Voruntersuchungen entschieden, daß Lejla unbedingt am Herzen operiert werden muß.

Die Herzoperation verlief komplikations- und problemlos. Jedoch während der Herzoperation stellte Prof. Dr. Schranz fest, daß Lejla einen Tumor im Magenbereich hat. Für uns stand fest, daß wir Lejla auf jeden Fall helfen werden. Für die zweite sehr aufwendige Operation starteten wir erneut einen Hilfeaufruf an die Spender, um die Kosten der zweiten Operation bezahlen zu können. Die Ärzte hatten festgestellt, daß der Tumor eine große Gefahr war und das dieser damals schon die Größe einer Faust hatte und auf die Darmwand und Blase drückte. Nachdem der Tumor entfernt wurde, erhielten wir nach einigen Tagen die freudige Nachricht, dass der Tumor nicht bösartig war.
Nach Abschluss aller Nachuntersuchungen, kehrte Lejla mit ihrer Mutter nach Sarajevo zurück.

„Leben in der Nachkriegszeit“ – Paket für Waisenkinder

Über Bosnien- Herzegowina wurde nur noch vereinzelt in den Medien berichtet und selbst dann, meist nur über Politik oder über einzelne Politiker, dass jedoch der überwiegende Teil der Menschen in großer Armut lebt, wurde von der deutschen Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen.

Die Aktion „Leben in der Nachkriegszeit“ – Pakete für Waisenkinder wurde gestartet, nachdem einer unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter in Sarajevo, Dr. Fazlic, Chirurg im Krankenhaus in Sarajewo uns die katastrophale Versorgungslage der Waisenheime in Bosnien- Herzegowina geschildert hatte. Es fehlte an Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten.

Um die Not der Waisenkinder etwas zu lindern und ihnen neue Hoffung zu geben, starteten wir nochmals eine Paketaktion zu Weihnachten. In einem bundesweiten Spendenaufruf wiesen wir auf die immer noch schwierige Lage der Waisenkinder in Bosnien- Herzegowina hin und baten um Spenden in Höhe von 31 DM für ein Lebensmittelpaket (30 DM ein Paket, 1DM Rückantwort).

Dank unserer Spender konnten wir 15.000 Pakete kaufen und in Bosnien- Herzegowina an Waisenkinder verteilen. Wie bei unseren vorherigen Paketaktionen erhielten die Spender als Rückantwort den Namen, die Adresse und das Alter des Kindes, welches ihr Lebensmittelpaket erhalten hat.

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